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Ferien 2024 – Slovenien

Und so geht es weiter:

Zuletzt war ich in Reit im Winkl. Ich war nicht begeistert davon. Vom Ort nicht und vom Wetter auch nicht. Also, nichts wie ab in den Süden, dachte ich mir. Ich überquerte - als leidenschaftlicher Europäer registgriere ich das immer noch - völlig unbemerkt und unkontrolliert die Grenze nach Österreich, so wie später die nach Italien und die nach Slovenien. Hoffentlich machen uns das die schlauen "Nationalstaatler", die bei der Europawahl so erfolgreich geworden sind, nicht kaputt.

Eine Abzweigung habe ich in der verregneten, trotzdem schönen Landschaft verschlafen. Eigentlich wollte ich weiter nach Süden, fand mich aber unversehens in Ost-West-RIchtung nördlich vom Wilden Kaiser, am Walchsee wieder. Nicht dass ich ihn benötigt hätte, aber vielleicht hat mich der Bergdoktor angezogen. Insider wissen, dass Christl und ich leidenschaftliche Bergdoktor-Gugger geworden waren. Auf jeden Fall sah ich auf dieser Strecke die Folgen der kräftigen Gewitter, die an mir in Ruhpolding gnädigerweise vorbei gegangen waren. Die Straßen waren noch voll von grünen Blättern. Durchfahrende Autos hatten vier Spuren geschaffen, dazwischen war alles grün. Anwohner waren dabei, die Gehwege von den Blättern zu befreien.

Ich wendete schließlich doch wieder nach Süden. Viel zu zeigen gibt es nicht von dieser Fahrt. Es regnete unentwegt. Als ich in Mittersill den Pinzgau erreichte, fiel mir ein, dass ich in Wald im Pinzgau vor vielen Jahren mit Christl auf dem Campingplatz übernachtet und im Camping-Restaurant sehr gut gegessen hatten. Kurz entschlossen fuhr ich dort hin.

Den Platz gibt es noch. Zusammen mit der sympathischen neuen Besitzerin des Platzes fand ich heraus, dass unsere Übernachtung auf jeden Fall noch im letzten Jahrhundert gewesen ist. Mindestens 25 Jahre zurück. Der Computer, der fast nichts vergisst, hatte sich zwar nicht das Datum gemerkt, als Adresse aber noch "An der Wilden Gutach" gespeichert. Das war vor unserem Umzug 2001. Wenn ich mich richtig erinnere, habe ich damals Tiroler "Gröstl" gegessen, ein herzhaftes Rezept mit Rindfleisch, Kartoffeln, Zwiebeln und Spiegeleiern. Das gab es leider nicht mehr. Aber die Pizza hat auch nicht schlecht geschmeckt.

Eigentlich wollte ich über Zell am See und Bad Gastein weiter nach Süden fahren. Nach unserem letzten gemeinsamen Slovenienbesuch im Frühjahr 2023, kamen wir von Süden und wollten über Bad Gaststein nach Norden fahren. Unsere Fahrt war aber jäh in Mallnitz zu Ende. Nach einigem Suchen fanden wir heraus, dass tatsächlich keine Strasse weiter führte. Die Tauern mussten mit einem Reisezug unterquert werden. Das war ein echtes Erlebnis.

Wegen des schlechten Wetters verzichtete ich darauf, diese Strecke zu fahren und nahm die nächstmögliche Möglichkeit nach Süden. Mein erstes Ziel war Lienz im Gailtal. Die Fahrt durch den Nationalpark Obertauern wäre wunderschön gewesen. Zu meinem großen Bedauern gab es nur sehr wenig Möglichkeiten anzuhalten, um zu fotografieren. Außerdem waren die Gipfel meistens mit Wolken verhangen.

Freundlicher wurde das Wetter, als ich den Felbertauerntunnel durchquert hatte. Ich hielt in Matrei an, um meine Vorräte zu ergänzen, und einen kleinen Bummel durch den Ort zu unternehmen. Meine Cachesuche war leider erfolglos.

Kurz vor Lienz entdeckte ich Bekanntes. Es gab eine Abzweigung ins Defereggental. Bei einem unserer zahlreichen Südtirol-Urlaube sind wir schon einmal, von Antholz aus, durch dieses Tal gefahren. Warum nicht, dachte ich mir? Von meinem ebenfalls pensionierten Freund Zvone habe ich gelernt: "Zeit ist nicht unser Chef!"

Also, Blinker rechts gesetzt und rechts abgebogen. Nach kurzer Zeit entdeckte ich direkt neben der Strasse eine kleine, malerische Kapelle. Da, dachte ich mir, muss ein Geocache versteckt sein. Meine Vermutung bestätigte sich.

Weil ich gerade so günstig geparkt war, informierte ich mich, was ich mir im Defereggental noch anschauen möchte. Tatsächlich bot sich ein Halt im ersten Ort des Tales an. Hopfgarten im Defereggental. Ein Adventure Lab Cache wartete auf mich. "Spaziergang durch Hopfgarten". Dahinter verbarg sich auch eine Wanderung entlang vom Schwarzach Fluß.

Das passte. Ein Dauerregen hat vor Jahren dazu geführt, dass der Schwarzach Fluß schwere Verwüstungen im Tal anrichtete. Die Strasse war zu einem großen Teil weggespült und das hintere Tal lange Zeit nicht erreichbar. Viele Häuser des Dorfes Hopfgarten nahmen erheblichen Schaden, oder waren nicht mehr bewohnbar. Für die Erneuerung des Ortes und des Tales erhielt Hopfgarten den Europäischen Dorferneuerungspreis.

Erste Station für mich war die Dorfkirche.

Dann kam eine abwechslungsreiche kleine Wanderung entlang des Flusses, der damals so großen Schaden angerichtet hat. Er zeigte sich mir durchaus recht lebendig, aber so weit gezähmt, dass er im Moment keinen Schaden anrichten konnte.

Ein paar kleine Regenschauer, die ich ohne Schirm überstand, vermochten nicht, mir meinen Spaß an dieser kleinen Wanderung zu verderben.

Ich durchquerte anschließend das Tal bis zum Staller Sattel und musste dort im Regen wegen einer Baustelle eine halbe Stunde warten. Aber, wie sagt Zvone: "Zeit ist nicht unser Chef!" Schließlich erreichte ich Antholz im Pustertal und erinnerte mich daran, dass wir vor vielen Jahren dort eine geschnitzte Christusfigur als Geschenk für Dorle und Holger gekauft haben. Auf der Fahrt nach Toblach erfreute ich mich an vielen bekannten Ausblicken, Gipfel und Orte, die wir vom Campingplatz in Toblach aus erwandert haben.
Eine traurige Erinnerung war, dass wir damals in Toblach unseren Urlaub abbrechen mussten, weil Christls Mutter im Sterben lag. Wir kamen gerade noch rechtzeitig zu ihr, um uns von ihr zu verabschieden.

Quartier machte ich auf dem Campingplatz am wunderbaren Toblacher See. Am Abend verdeckten leider noch einige Wolken die schönste Aussicht. Vom See weg spickte aber schon blauer Himmel hervor.

Am nächsten Morgen war es deutlich freundlicher. In doppelter Hinsicht. Blauer Himmel, und die letzten Brotreste vom selbst gebackenen Brot waren verzehrt. Es gab frische Brötchen vom Campingplatz. Echtes Urlaubsgefühl.

Jetzt kam eine für mich bisher völlig unbekannte Strecke. Von Toblach im Pustertal nach Udine, in der norditalienischen Provinz Friaul-Julisch Venetien.
Der erste Teil dieser Strecke war einmalig schön für jeden, der das Gebirge liebt. Es begann schon mit traumhaften Ausblicken auf die Sextener Dolomiten.

Sextener Dolomiten. Ich finde, die Wolken stören fast nicht. Sie machen meiner Meinung nach die Bilder interessanter.

Ein Geocache lockte mich auf einen kleinen Spaziergang bergauf. Ich wurde doppelt belohnt. Mit einer herrlichen Aussicht und mit einem gefundenen Cache.

Danach setzte ich meine Fahrt nach Süden fort. Geregnet hat es zunächst nicht mehr. Dafür sah ich herrliche Gebirslandschaften. Und es begeisterten mich die italienischen Bergdörfer. Leider fand ich immer dann, wenn die Aussicht besonders schön war, keinen geeigneten Parkplatz zum Fotografieren.

Hier gelang es mir jeweils, anzuhalten.

Dann wollte ich einen Earthcache, direkt neben der Strasse bearbeiten. Hier geht es nicht darum, ein Döschen zu suchen, sondern es müssen an stets geologisch interessanten Stellen Fragen beantwortet, und dem "Owner" des Caches übermittelt werden. Sind die Antworten richtig, darf man den Earthcache loggen. Leider blieb mir der Erfolg versagt. An den entscheidenden Stellen war mir der Weg versperrt, und die Hindernisse zu überwinden, schien mir zu riskant, und wahrscheinlich auch nicht richtig.

Als ich das Gebirge verließ, wurde das Wetter ungemütlich. Starker Regen begleitete mich an Udine vorbei Richtung Slovenisch-Italienische Grenze. Wenigstens einen Cache wollte ich in der Provinz Friaul finden. Also wich ich wenige Kilometer vor der Grenze von der Hauptstrasse ab und fuhr zu einer kleinen Kapelle.

Von jetzt an begleiteten mich Weinfelder und Weinberge sowohl in Italien, als auch in Slovenien. Die Grenze zwischen den beiden Ländern bemerkte ich nicht. Goricia in Italien und Nova Gorica in Slovenien sind praktisch eine Stadt.

Damit endet der zweite Teil meines Reiseberichts nach Slovenien. Es war ein sehr interessanter Reiseabschnitt. Gleichwohl freue ich mich riesig auf Slovenien und vor allem auf die Begegnung mit meinen slovenischen Freunden.

3 Gedanken zu „Ferien 2024 – Slovenien

  1. Rudolf Teichmann

    Interessanter Bericht und beeindruckende Bilder besonders von den Wasserfällen und das Altarbild mit den wunderschönen Steinen davor.
    Weiter gute Fahrt, gutes Wetter und komm gesund zurück.
    Gruß Rudolf

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  2. Peter und Verena Wehrli

    Danke, wiederum sehr aufschlussreich und interessant. Peter und Vreni Wehrli, Islikon/Schweiz

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