Der Morgen ließ sich gut an. Wir haben alles in der vorgesehenen Zeit erledigt, und sogar schön gefrühstückt.
Der Abschied wurde uns durch strahlenden Sonnenschein erschwert.
Um 08.32 biegen wir auf die West 20 ein und fahren durch sonnendurchflutetes Land mit Kuhherden und Pferden Everett entgegen, dem Ort, an dem wir unser Wohnmobil wieder abgeben müssen.
In einer Baptisten Church wird am selben Tag, als wir vorbei fuhren, ein Gottesdienst für Cowboys angeboten.
Vor uns bewegt sich ein Lastwagen, der ein ganzes Holzhaus geladen hat.
Die uns an der Strasse begleitenden Holzlagerplätze zeigen natürlich, dass hier die Häuser allesamt mit Holz gebaut werden.
Wir fahren an San Juan Iseland vorbei und nähern uns - für mich schweren Herzens - unserem Abgabeort.
Die Bergkette zieht sich zurück, um später doch wieder einen Berg-Koloss auftauchen zu lassen. Jetzt hat uns die Zivilisation wirklich erreicht.
Kurz nach 10 Uhr gaben wir das Fahrzeug zu unserer und zur Zufriedenheit des Verleihers zurück.
Mit dem Bus fuhren wir über Aurora nach Seattle, wo wir unser tolles Appartement im 7. Stock "in Besitz nehmen".
Wir hatten eine gradiose Aussicht über einen Teil der Stadt, den Hafen und zur Space Needle, die auf dem rechten Bild hinter unserem Appartementhaus vor schaut.
Die Dachterrasse nutzten wir zum schreiben unserer Ansichtskarten, und um die untergehende Sonne zu bewundern.
Außerdem hatten wir das erste Mal Zeit und Gelegenheit, uns in einem Pub etwas zu essen und zu trinken zu gönnen. Im Hintergrund wurde auf mehreren Großbildschirmen ein wichtiges Football-Spiel der Seattle-Seahawks gegen Toronto gezeigt. Deswegen wimmelte es am Nachmittag in der Stadt nur so von Fans aus Toronto.
Zum Frühstück verzehrten wir alle Reste, wir hatten wirklich alles bestens geplant, weil wir ins Flugzeug ja keine Speisen mitnehmen durften.
Danach machten wir uns auf den Heimweg.
Für Wolfgang habe ich auf dem Weg zum Bus wenigstens einmal ein Polizeiauto fotografiert.
Dies ist meine Fahrkarte, mit der ich als Rentnerin für einen Dollar mindestens 50 km mit der Metro fahren konnte.
Uns haben die Metrostationen sehr beeindruckt. Sie sind unglaublich sauber, geräumig, aus Marmor - und schön. Da macht es Spaß mit der Metro zu fahren.
Die Metro ist wie ein Omnibus. Interessant: Mitgeführte Fahrräder werden vorne auf einen Fahrradträger gestellt.
Diese hübsch bemalte Türe in unserer Bahn hat mir sehr gut gefallen.
Um 11.00 Uhr waren wir am Flughafen, 13.30 Uhr flogen wir pünktlich los. Um 16.15 Uhr begann die Abendröte. Ich war total begeistert. Viertel vor fünf wurde es fast schlagartig dunkel. Leider bekam ich von Grönland wieder nichts mit - es war ja Nacht, und London verschwand auch auf dem Rückflug wieder unter dem Nebel. Der Flug war unglaublich gut - und schön.
Am Donnerstag um 11.30 landeten wir in Frankfurt am Main. In Paris hatten wir zuvor wieder das Flugzeug gewechselt. Wolfgang war auf der Besucherterrasse direkt über uns.
Ich habe ihn dort sofort entdeckt.
Er konnte von oben beobachten, wie mein Koffer lieblos aus dem Flugzug ausgeladen wurde.
Armin hatte noch Zeit, bis sein Zug nach Münster abfuhr, diese Zeit nutzten die Männer sinnvoll mit einem "Tannenzäpfle", einem LKW und einem ersten Reisebericht.
Ich kann unumwunden sagen:
Ich hatte eine wunderschöne Zeit mit Armin. Auf Grund seiner weltweiten Erfahrung hatten wir ja nirgends Schwierigkeiten - er kannte sich halt überall aus und kam mit allem zurecht.
Ob es die riesigen Flughäfen in Frankfurt, Paris oder Tacoma/Seattle waren, die Metro, die Omnibuslinien, die wir brauchten, die Wege zu unserem Hotel, zur Space Needle, zum Hafen, zu dem tollen Markt, das Besorgen der Ladestation für den Foto, das Finden unseres luxuriösen Appartemts vor dem Rückflug, die Auswahl der Übernachtungsmöglichkeiten auf den Naturcamps, unsere Walmart-Einkausmöglichkeiten, die Rückgabe des Fahrzeugs - ich könnte die Aufzählung endlos fortführen:
Alles war hervorragend geplant!
Vor allem aber waren es für mich wunderbare gemeinsame Tage mit unserem Wohnmobil, ohne Stress, ohne dass wir uns - aus meiner Sicht - gegenseitig auf die Nerven gingen, mit phantastischen Erlebnissen und Eindrücken, die letztlich zu einer Fülle guter Erinnerungen führten. Wie schön es war, merke ich erst jetzt. Und auch das sollte gesagt werden: Armin fuhr hervorragend, ich hatte zu keinem Zeitpunkt Anlaß zur Kritik.
Danke, Armin
Danke für das Lob 🙂 Kann ich zurück geben - ich war zu keiner Zeit genervt, nur zwischendurch müde 🙂 Es war wirklich schön! Vielen Dank für den Bericht, Mutti, den werde ich gerne hin und wieder Revue passieren lassen!
Freue Dich, dass Du noch "in diesem Amerika" warst!